Arne Friedrich hat seinen Vertrag beim VfL Wolfsburg mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Erst im Sommer 2010 war der Nationalspieler aus der Hauptstadt, von Hertha BSC Berlin, in die Autostadt gewechselt. Und das nach einer für den Innenverteidiger überragend gelaufenen Weltmeisterschaft in Südafrika. Da machte der 32-jährige Abwehrmann das, was er am besten konnte: lautstark dirigieren, sich in den Zweikämpfen reinhauen und Bälle mit seinem hervorragenden Stellungsspiel erobern. Aber es gab und gibt auch eine Seite an Arne Friedrich, die sehr nachdenklich und zurückhaltend ist. Erst Recht, weil ihn immer wieder schwere Verletzungen und Rückschläge ausbremsten. „Ich werde die nächsten Wochen nutzen, um gut zu überlegen, wie es weitergeht und welchen Weg ich einschlagen möchte“, schrieb der ehemalige Bielefelder aus seiner Homepage. Klingt nach Resignation, Karriere-Ende oder Problemen, die mit dem Leistungssport nichts zu tun haben. „Er hat fast drei Wochen bei uns mittrainiert, hat fast alles mitgemacht, wurde herangeführt und körperlich immer stärker. Er hat dann eine Woche bei uns die Trainingsspiele mitgemacht, nur die Sprünge über Hürden hat er vermieden“, sagte Lorenz-Günther Köstner, U23-Coach der „Wölfe“, gegenüber Sport1. Der 82-fache Auswahlspieler litt in den vergangenen Monaten an Rückenproblemen, hatte sich nach einer Bandscheiben-OP gerade erst wieder zurückgekämpft. Deshalb schickte ihn VfL-Cheftrainer Felix Magath erst einmal zur zweiten Mannschaft. Nur deshalb? Egal, was Arne Friedrich so schwer auf dem Herzen liegt, was ihn beschäftigt und zu diesem Schritt entschlossen hat: Als Fußballfan muss und sollte man seine Entscheidung respektieren, auch wenn es einige Misstöne gibt. „Arne wollte seinen Vertrag auflösen, wir haben akzeptiert. Es gibt Zugeständnisse auf beiden Seiten“, kommentierte Magath kurz und knapp. Friedrich geht, Verbitterung und Ratlosigkeit bleiben.
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