Er wurde nach der Entlassung Felix Magaths von vielen Seiten im März als triumphaler Rückkehrer bei „Königsblau“ gefeiert, verhalf dem FC Schalke 04 im Frühsommer zum DFB-Pokalsieg: Ralf Rangnick. Nun, hat er völlig überraschend seinen Rücktritt bekannt gegeben – und das aus gesundheitlichen Gründen. Der 53-jährige Fußballlehrer leidet an einem Erschöpfungssyndrom, fühlt sich ausgebrannt. „Nach langer und reiflicher Überlegung bin ich zum Entschluss gekommen, dass ich eine Pause brauche“, ließ sich der Familienvater aus Backnang auf der Schalker Vereinshomepage am Vormittag zitieren. „Mein derzeitiger Energielevel reicht nicht aus, um erfolgreich zu sein und insbesondere die Mannschaft und den Verein in ihrer sportlichen Entwicklung voranzubringen.“ Rangnick ist und bleibt ein Mann der klaren Worte, weiß genau, was er tut. So setzte er sich schon bei 1899 Hoffenheim durch oder eckte bei Mäzen Dietmar Hopp an, bis es schließlich zum Bruch kam. Deshalb ist es kaum anzunehmen, dass es andere Gründe für diese Entscheidung gibt. Schließlich haben die Knappen aus dem Pott ihren „verlorenen Sohn“ wieder mit Handkuss in ihre königsblaue Herde aufgenommen und sportlich lief es ordentlich. „Es tut mir total leid, aber wir müssen die Gesundheit von Ralf Rangnick über die Interessen des Klubs stellen“, betonte Schales Boss und Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies in einer ersten Stellungnahme. Man kann vor dem Entschluss des Trainers nur den Hut ziehen, schließlich gibt es Wichtigeres im Leben als Punkte und Siege. Da hilft auch ein mehr als ordentliches Gehalt wenig, wenn der Körper streikt und erste Warnsignale sendet. Diese hat Ralf Rangnick – der in der Szene „Fußballprofessor“ genannt wird –richtig diagnostiziert und ernst genommen. Jetzt muss dem Ex-Stuttgarter ein echter Professor helfen. Einer, der nicht an das runde Leder denkt. Gute Besserung Ralf. Komm' bald zurück auf die Bank.
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