Wow, was für eine spannende Personalie. Louis van Gaal, Ex-Trainer des FC Barcelona und des FC Bayern München, ist ab sofort neuer Bondscoach. Der eigenwillige und selbstbewusste Fußballlehrer soll der schwächelnden niederländischen Nationalmannschaft wieder zu alter Stärke verhelfen. Der 60-Jährige wirkte bei seiner Vorstellung bissig und hungrig wie eh und je, sah gut erholt aus. Bereits von 2000 bis 2002 trainierte van Gaal sein Heimatland, musste aber nach der verpassten WM-Qualifikation den Stuhl räumen. Zehn Jahre später soll es besser klappen, unsere Nachbarn sind nach dem vorzeitigen EM-Aus in der Vorrunde auf Wiedergutmachung aus. Gut für Leitwolf Mark van Bommel, der gerade erst zurückgetreten ist. Somit geht der Ex-Kapitän seinem "Lieblingstrainer" aus dem Weg, der ihn damals von den Bayern zum AC Mailand vergraulte. "Mit der Entscheidung für den Alt-Trainer von
Ajax, FC Barcelona, AZ, Bayern München und Oranje überrascht der KNVB",
schreibt deshalb "De Telegraf": "Van Gaal ist in seiner Karriere nicht wirklich bekannt geworden als jemand, der leicht mit Stars umgehen kann." Stimmt, schließlich hatte er bei Barca auch schon seine Probleme mit aufmüpfigen Starspielern - ebenso wie an der Isar mit sensiblen Diven. Mal schauen, ob sich das "Feierbiest" in seiner über einjährigen Pause verändert hat - menschlich, taktisch und vom Charakter her. Sonst droht das Projekt bei "Oranje" erneut zu scheitern - und zwar vorzeitig. Zudem passt es ganz gut ins Bild, dass sich alte Weggefährten zu dieser KNVB-Personalie ausschweigen. Vor allem ein gewisser Johan Cruyff - das niederländische Idol schlechthin - bleibt vorerst stumm. Er war es, der Louis van Gaal bei Ajax Amsterdam verhinderte - und das im wahrsten Sinne des Wortes.
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