Ja, so ist das im Profifußball.
Eigentlich wollte ich heute das hohe Lied auf den neuen und alten Europameister
aus Spanien singen, doch der FC Bayern München machte mir einen dicken Strich
durch die Rechnung. Denn um die Mittagszeit sickerte eine Nachricht durch, die
mich beinahe umgehauen hat. Sportvorstand Christian Nerlinger ist ab sofort beurlaubt,
noch heute wird über eine Vertragsauflösung verhandelt. Neuer starker Mann beim
Rekordmeister ist Matthias Sammer, der bisher die gleiche Position beim
Deutschen Fußball-Bund (DFB) bekleidete. Und dort stand Sammer, der im
vergangenen Jahr in gleicher Position fast beim Hamburger SV gelandet wäre,
eigentlich noch bis 30. Juni 2016 unter Vertrag. Dass Christian Nerlinger – es tut
mir leid, das sagen zu müssen – nicht annähernd an seinen Vorgänger Uli Hoeneß
heranreicht, das ist unbestritten. Und das sage ich nicht, weil der FC Bayern
das zweite Jahr in Serie ohne Titel geblieben ist. Klar, Nerlinger ist für die
Transfers verantwortlich. Aber wenn ein Louis van Gaal eben einen Pranjic oder
Braafheid unbedingt will, dann kann auch der gebürtige Dortmunder nichts dafür.
Dass die beiden Profis nicht die Kracher waren, wissen wir auch alle. Die Frage
ist, ob es Sammer – seit Jahren in München wohnhaft – bei sich vor der Haustür
ähnlich erfolgreich kann, wie rund um die Frankfurter Otto-Fleck-Schneise. Ungeschickt
nur, dass die Bayern Nerlinger am Freitag noch Neuzugang Mario Mandzukic am
Münchner Flughafen empfangen ließen – irgendwie wirkte der „Abgesägte“ da schon
ziemlich angeschlagen. Inzwischen weiß man warum. Sein Rausschmiss war schon
vor der EM beschlossen, aber man wollte keine Unruhe stiften. Dafür wird der „Feuerkopf“
aus Dresden sorgen – Gratulation, der erste Kracher ist also da.
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