Wenn sich heute Abend (20.45 Uhr, MEZ) Titelverteidiger Spanien und Herausforderer Italien im EM-Finale in Kiew gegenüberstehen, dann ist Spannung garantiert. Schaffen die Spanier den dritten großen Titel in Serie oder schaffen die "verwandelten Italiener" die kleine Sensation? Gut möglich, schließlich zeigt die Elf von Cesare Prandelli tollen Sport, von der altbekannten Mauertaktik unzähliger Vorgänger ist nichts mehr übrig. Schon beim 1:1 im Gruppenspiel - ja, das Finale gab es schon in der Vorrunde - lieferten sich beide Mannschaften taktisch und spielerisch eine Partie auf Augenhöhe. Es war schön, das spanische Kurzpassspiel im Vergleich mit der italienischen Wundertüte zu sehen. Heute - das wissen wir alle - kann und wird die Partie nicht mit einem Remis enden (können). Schade eigentlich, denn verdient hätten es beide - keine Frage. Der Titelverteidiger hat ein tolles Team beieinander, seit 2008 spielen sie beinahe in unveränderter Formation miteinander. Auf der anderen Seite ein völlig umgebauter Kader, in dem mit Torwart Gianluigi Buffon und Spielmacher Andrea Pirlo nur noch zwei Weltmeister von 2006 mit von der Partie sind. Unbeeindruckt von politischen und finanziellen Schwierigkeiten in der Heimat sowie drohendem Ärger im Wettskandal traten die beiden Kontrahenten in Polen und der Ukraine auf - ihre Kaltschnäuzigkeit wusste zu gefallen. Verdient hätten beide den Pokal, keine Frage. Nicht nur, weil der Sport die Alltagssorgen zumindest für einen kleinen Augenblick vergessen macht. Ich würde es beiden von Herzen gönnen. Unserer deutschen Elf fehlt eben diese Nervenstärke im entscheidenden Moment (noch). Auf ein Neues bei der WM 2014!
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