Die Zeit ist ein begrenztes Gut, mit dem es möglichst gewissenhaft und wohl überlegt umzugehen gilt. Das wusste einer schon vor Jahren, ist im Freundes- und Familienkreis als Pünktlichkeitsfanatiker bekannt, respektiert - aber mitunter auch gefürchtet. Zumindest von seinen Angestellten, den Herren der kickenden Zunft. Da verhängte Peter Neururer gerne mal Strafen, wenn der eine oder andere Profi zu spät ins Training kam. Zu spät gekommen sind vor ein paar Monaten zum Glück die Ersthelfer und Rettungskräfte nicht, sonst wäre Neururer vielleicht gar nicht mehr unter uns. Er hatte beim Golfen einen Herzinfarkt erlitten. Dass der 57-jährige Fußballlehrer schon immer ein Kämpfer war, ist und sein wird - das, ja das haben einige erfahren oder erleben müssen. Aber der zweifache Familienvater ist auch ein Mann mit Herz, gestattete seiner heutigen Ehefrau beim ersten Date eine fünfminütige Verspätung. "Zehn Minuten hätte ich nicht gewartet, nach sechs wäre ich gegangen. Die Uhr des Trainers geht immer richtig", erklärt der Ex-Coach von u.a. Schalke, Köln und Bochum am Rande der Frankfurter Buchmesse mit seinem ihm typischen verschmitzten Lächeln. Schön, ihn wieder so zu sehen, den Experten des Münchner Sportsenders Sport 1. Dort wolle er sich lebenslang binden, falls sich im nächsten halben Jahr gar keine Angebote für Trainerjobs auftun. Sagt es und lacht bei der Vorstellung seiner Biographie "Aus dem Leben eines Bundesliga-Trainers" laut los. Und zwar deshalb, "weil es bereits erste Anfragen gibt". Schön, das freut mich - sehr sogar. Dabei wäre Peter Neururer ohne einen gewissen Horst Hrubesch wohl bis heute im (Tennis)Lehrerberuf geblieben. Toll, dass das berühmte Kopfballungeheuer diesen Fachmann 1987 als Co-Trainer zu Rot-Weiß Essen mitnahm. Alles Gute für das mittlerweile rauchfreie Bundesliga-Original. Sollen doch die anderen qualmen - und wenn es nur vor Wut ist. Peter Neururer hat nun einfach mal die Ruhe weg!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen