Jetzt ist es also offiziell: Michael Ballack beendet seine Karriere als Profifußballer, hängt seine Kickstiefel also für immer an den Nagel. Schade eigentlich, denn ich hatte den 36-jährigen Mittelfeldakteur bereits in den USA in der Major League Soccer gesehen oder zusammen mit Thomas Broich im australischen Sydney. Doch wie so oft in seiner Laufbahn kam für Ballack alles wieder einmal anders. Das begann schon im Jahre 2002, als sich der künftige Bayern-Star bei der WM in Japan und Südkorea endgültig zu einem der besten Kicker der Welt entwickelte. Er schoss Deutschland mit seinen Toren ins Finale, musste aber als tragischer Held nach einem mit "Gelb" geahndeten Foul in "seinem Endspiel" zuschauen. Am Ende gewann Brasilien mit 2:0 - der gebürtige Chemnitzer stand mal wieder ohne Titel da. Das passierte dem 1,89 Meter großen Kraftpaket in diesem Jahr bereits zum vierten Mal, schließlich hatte er zuvor mit Bayer 04 die Meisterschaft, den Pokalsieg und den Gewinn der Champions League verpasst. In dieser Zeit bekam der Mann mit der starken Präsenz auf und den deutlichen Worten abseits des Platzes den Beinamen "Der Unvollendete". Dieses Prädikat wurde Michael Ballack nicht mehr los - nie mehr - und das auch, weil er bei der WM 2006 im eigenen Land als "Capitano" wieder nichts gewann - die Nationalmannschaft schied im Halbfinale aus. Immerhin holte er mit den Bayern davor zweimal das Double, wechselte dann zum FC Chelsea London. Auch dort holte er Meisterschaften und Pokale, verlor aber 2008 wieder ein Finale der Champions League sowie das EM-Endspiel von Wien. Zwei Jahre später verpasste er die WM 2010 in Südafrika verletzungsbedingt, Trauer und völlige Resignation machten sich im deutschen (Fan)Lager breit. Doch es kam anders - wieder einmal. Die DFB-Auswahl spielte auch ohne ihren Kapitän schön, erreichte erneut das Halbfinale. Bundestrainer Joachim Löw sortierte seinen Star aus - und das nicht gerade auf die so genannte feine englische Art. Auch sein Neuanfang zurück in Leverkusen misslang, die Vorstellungen gingen weit auseinander. Zu weit - Michael Ballack hatte zudem private Probleme. Schade, dass ein ganz Großer der Zunft immer wieder (schuldlos) ausgebremst wurde. Alles Gute und Danke, lieber Michael!
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