Ja, da ist er also wieder der
Kevin. Zurück in der Heimat, zurück in Stuttgart. In der Stadt, in der der
gebürtige Brasilianer Kevin Kuranyi aufwuchs und das Fußballspielen lernte.
Erst in der Jugend des VfB Stuttgart, dann bei den Profis und nebenbei auch in
den Jugendauswahlen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. 2005 kehrte er
seiner Heimatstadt den Rücken, schloss sich dem damals noch finanzstarken FC
Schalke 04 an. Auch dort machte er seine Tore, reifte auch in der
A-Nationalmannschaft zu einer festen Größe heran beziehungsweise gehörte zum
festen Kern des Kaders. 2008 flog er bei Joachim „Jogi“ Löw, weil er anstatt
auf dem Platz nur auf der Tribüne ran durfte. Lange ist das her, Kuranyi ist
reifer geworden, stieg bei seinem Klub Dynamo Moskau vor der Saison sogar zum
Kapitän auf. Der 30-jährige Stürmer geht mutig voran, auch wenn es in der
Premier Liga nicht gerade rosig läuft. Fünf Spiele haben die Moskoviter
absolviert, fünf Niederlagen kassiert – und das mit 1:11 Toren. Schön, dass es
die Europa League gibt, die den Mann mit dem markanten Kinnbart nun zurück „nach
Hause“ führt. „Ich glaube, ich mache das halbe Stadion voll“, scherzte er,
nachdem er insgesamt 80 Karten für das Spiel (18.15 Uhr Kabel 1) orderte.
Schließlich lebt seine Familie nach wie vor am Neckar, auch seine
Schwiegereltern und Freunde leben in oder rund um die baden-württembergische
Landeshauptstadt. Schade, dass es nach den beiden Begegnungen zwischen dem VfB
und Dynamo nicht zwei Sieger geben kann. Oder aber: Beide Teams hätten sich
erst im Finale getroffen. Aber nun gut, in den 90 beziehungsweise mindestens
180 Minuten ist kein Platz für dicke Freundschaften oder sentimentale Momente. So ist das im Geschäft eben - leider.
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