"Du kannst mich alles fragen, aber nichts zu diesen beiden Spielern", sagte er vergangenen Mittwochabend zu mir und zwinkerte mir dabei mit einem kräftigen Handschlag zur Begrüßung zu. Die Rede ist von Rudi Völler, Sportdirektor von Bayer 04 Leverkusen. Mit "Tante Käthe" hatte ich am Rande des Testspiels zwischen Bayer und dem FC Augsburg ein paar Minuten. Braun gebrannt, gut erholt und ziemlich entspannt sah es aus, eines meiner Fußball-Idole aus der Jugendzeit. Da gab es Lothar Matthäus, Andreas Brehme, Jürgen Klinsmann und eben den gebürtigen Hanauer, der immer sagte, was er dachte. Vor allem dann, wenn er sich angegriffen und auf den Schlips getreten fühlte. Drüben im Zeppelin-Stadion blieb der 52-jährige Ex-Teamchef gelassener - zu oft schon war ihm die Frage nach der Zukunft von André Schürrle und Lars Bender gestellt worden. Beide Nationalspieler waren spätestens nach der Euro 2012 bei einigen großen Klubs auf dem Zettel, für beide flatterten hoch dotierte Angebote im Faxgerät und/oder am Telefon des ehemaligen Weltklasse-Stürmers ein. 25 Millionen bot der aktuelle Champions-League-Sieger FC Chelsea London für Schürrrle, der deutsche Rekordmeister FC Bayern München wollte für den Rosenheimer Bender im Falle einer Rückkehr in seine bayerische Heimat die gleiche Summe hinblättern. Völler schüttelte mit dem Kopf, gleichwertiger Ersatz sei ohnehin nicht auf die Schnelle zu finden. "Lieber Bender und Schürrle als 50 Millionen mehr auf dem Konto", sagte er erst neulich wieder. Recht hat er, der Rudi. Wie eigentlich immer. Das musste auch schon ein gewisser Waldemar Hartmann erfahren - ebenfalls eine unvergessene Geschichte rund um den Sport mit der runden Plastikkugel, für die es kaum einen gleichwertigen Ersatz gibt.
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