Donnerstag, 9. August 2012

Von einem Mann, der sich nie verbiegen ließ

„Ich musste mir eingestehen, dass ich diese Aufgabe falsch eingeschätzt habe“, sagte er und bat nach gerade einmal 37 Tagen im Amt um seine Vertragsauflösung. Wahnsinn, was ein Schritt und welch ehrlichen Worte. Zitiert habe ich Hans-Jörg Butt, den ehemaligen Torhüter des FC Bayern München, der seit 1. Juli 2012 als Nachwuchsleiter beim deutschen Rekordmeister fungiert hatte. Wer hier von „Sammers erstem Bauernofer“ spricht, der – ja der – hat nun wirklich gar keine Ahnung vom Fußball. Butt war und ist einer der ehrlichsten Profikicker, die ich gesehen und erlebt habe. Ich kenne ihn nicht persönlich, ja. Aber er war immer einer, der offen und direkt sagte, was ihm passte oder gegen den Strich ging. Der gebürtige Oldenburger war schon so, als er noch das Tor des Hamburger SV hütete oder das Trikot von Bayer 04 Leverkusen trug. Ob er dorthin als Torwarttrainer zurückkehrt, weiß ich nicht – Gerüchte kursieren aber. Falls es dazu kommt, dann wäre das mit Sicherheit keine schlechte Wahl von seinem Ex-Klub. Denn mit der Position zwischen den Pfosten kennt sich der 38-Jährige richtig gut aus, während er – ohne ihm zu nahe treten zu wollen – in der Jugendarbeit fast nur mit seinen eigenen Kindern zu tun hatte. Dass er sich selbst eingesteht, dieser Position bei den Bayern nicht gewachsen zu sein, finde ich bemerkenswert. Nicht jeder hätte sich das eingestanden, dass es für ihn nicht reicht – Hut ab! Nachfolger des Nachfolgers von Werner Kern wird der bisherige FCB-Chefscout Wolfgang Dremmler. Der 58-jährige kennt den Verein von der Säbener Straße in- und auswendig, entdeckte schon viele Talente und verpflichtete gute Nachwuchsspieler. Alles Gute und viel Erfolg! Natürlich auch Dir, lieber Jörg. Schön, dass es Fußballer beziehungsweise Menschen wie Dich gibt. Danke für vier tolle Jahre in München – auf und abseits des grünen Rasens.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen