Donnerstag, 23. August 2012

Wenn einer einfach Zeit und Ruhe braucht


Bastian Schweinsteiger hat es in den vergangenen Wochen und Monaten nicht immer einfach gehabt. Der 28-jährige Vize-Kapitän des FC Bayern München wurde durch zwei schwere Verletzungen zurückgeworfen, musste viele kritische Bemerkungen einstecken und schrammte mit seinen Bayern an so manchem Titel vorbei. Der Mittelfeldspieler ist nun in einem Alter, in dem so mancher Fußballer seinen so genannten „letzten großen Vertrag“ aushandelt. Etwas, das bei Schweinsteiger wegfällt – schließlich besitzt er beim deutschen Rekordmeister ein noch bis 30. Juni 2016 gültiges Arbeitspapier. "Er ist jetzt an einem Schnittpunkt. Er hat nicht wenig erlebt in seiner Karriere“, philosophiert Ex-Mitspieler Oliver Kahn. „Bastian muss das alles in positive Energie umwandeln. Das bedeutet viel Arbeit. Aber wenn man das schafft, wird man meistens belohnt.“ „Das“ heißt in dem Fall die verpassten Titel mit seinem Verein, aber auch mit der Nationalmannschaft. Vier hätten es sein können, keiner ist es geworden. Ja und? Es gibt Wichtigeres, als silberne Schalen, goldene Trophäen oder irgendwelche Pokale in den Nachthimmel zu stemmen. Für die „Nummer 31“ der Bayern kann und wird es derzeit nur darum gehen, endlich wieder richtig gesund zu werden. Das sollte sich der Nationalspieler eingestehen und sich die Zeit nehmen. Was bringt es ihm, wenn er in zwei Jahren Sportinvalide ist? Was hat der FC Bayern davon? Egal, ob Martinez nun kommt, oder nicht. Wir alle sollten Bastian so viel Zeit und die nötige Ruhe geben, die er braucht. Dann sehen wir auch weder den Schweinsteiger, der uns vor und während der WM 2010 mit seiner Spielphilosophie begeistert und mitunter mitgerissen hat.

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