Was ist denn nur mit und um 1899 Hoffenheim los. Seit der überraschenden Herbstmeisterschaft 2008 geht es bei dem Aufsteiger der vergangenen Fußballjahre nur noch bergab - und das nicht nur sportlich. Auch menschlich kriselt es, der Umgang miteinander ist der Profikickerei nicht würdig. Jetzt musste Manager Ernst Tanner die Autobahn A6 in Richtung Süden nehmen, letzte Ausfahrt Trennung. Differenzen im sportlichen Bereich inklusive Kaderplanung hört man aus dem Kraichgau, sein Nachfolger steht bereits fest. Es ist der aktuelle Trainer, der dritte Übungsleiter in Tanners Amtszeit. Erst verbrannte er Marco Pezzaiuoli, dann seinen Wunschkandidaten Holger Stanislawski. Jetzt soll es also Markus Babbel, sein inzwischen dritter Trainer in nicht einmal zwei Jahren, in Personalunion richten. Für Babbel eine tolle Sache, für die Außendarstellung des ohnehin polarisierenden Vereins nicht gerade die beste Werbung. Vielleicht kam der Aufstieg für die TSG Hoffenheim viel zu schnell, einige Leute haben das harte Geschäft "Profifußball" unter - beziehungsweise völlig falsch eingeschätzt. Mäzen Dietmar Hopp hat die Zügel zu schnell aus der Hand gegeben, gerade mit Tanner vielleicht auf das Pferd gesetzt. "Wir als Gesellschafter sind nach vielen Gesprächen zu dem Schluss gekommen, dass eine Trennung für beide Seiten die beste Lösung ist. Die Gründe dafür liegen in einer zu unterschiedlichen Auffassung über die zukünftige Ausrichtung der sportlichen Abteilung", sagte Hopp. Zwischen Nachwuchskoordinator und Sportlichem Leiter oder Geschäftsführer ist eben ein weiter Weg. Ebenso wie von Hoffenheim ins bayerische Traunstein, dem Geburtsort von Ernst Tanner. Über 400 Kilometer um genau zu sein. Anspruch und Wirklichkeit sind zwei Paar Schuhe.
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