Am Mittwoch hatte ich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft erneut zum Mitfavoriten auf den EM-Titel erklärt. Doch zurückgerudert wird nicht, warum auch? Doch das, was die DFB-Auswahl im Klassiker gegen Frankreich zeigte, reicht nicht annähernd für den Durchmarsch bis ins Finale. Besonders der deutsche Abwehrverbund schwächelt, die Abstimmung untereinander passt nicht - noch nicht. Besonders auf der linken Außenposition stimmt es nicht. Dennis Aogo vom HSV fehlte die nötige Ruhe am Ball und das Auge, um Spielzüge des Nachbarn zu lesen. Vielleicht wäre es mit einem Marcel Schmelzer vom Deutschen Meister besser gelaufen? Man weiß es nicht. Aber vielleicht verleiht die Rückkehr von Per Mertesacker dem deutschen Abwehrriegel mehr Stabilität - auch Altbekannte wie Andreas Beck oder Heiko Westermann könnte für Schwung sorgen. Apropos "altbekannt": Zum Treffen alter Bekannter kommt es am Wochenende in der 1. Fußball-Bundesliga. Jupp Heynckes kehrt mit seinen (wiedererstarkten) Bayern zu Ex-Klub Bayer Leverkusen zurück, Hertha-Retter Otto Rehhagel muss gegen seine "alten Liebe" Bremen ran. 14 Jahre trainierte "König Otto" den SV Werder Bremen, fraglich ob sein Hauptstadtklub nach zwölf sieglosen Spielen in Serie den Bann ausgerechnet gegen die Werderaner bricht. Begegnungen mit alten Bekannten sind eh immer etwas Schönes. Neulich erst traf ich Bernd Schröder an einem Flughafen in südlichen Gefilden, der Anzug saß perfekt und der Scheitel war wie immer streng gestriegelt. Seine Aktentasche in der Hand marschierte er zum Flugsteig mit dem Ziel Berlin-Tegel. Falls die Hertha so ein strammes Tempo vorlegt wie der Coach der Turbine aus Potsdam, dann stottert der BSC-Motor im Abstiegskampf vielleicht nicht mehr.
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