Was hat dieser Mann in seiner bisherigen Fußballkarriere nicht schon alles erlebt. Schwere Verletzungen prägten seine Laufbahn ebenso wie überraschende Comebacks - und das nicht nur in seinen Vereinen. Die Rede ist von Arne Friedrich, einem der besten deutschen Innen- und Außenverteidiger der der vergangenen zehn Jahre. Immer wieder wurde der 32-jährige Lockenkopf ausgebremst - sportlich wie menschlich - und kam doch wieder zurück. Und das nicht nur bei der Hertha oder zuletzt beim VfL Wolfsburg, sondern vor allem in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Auch vor zwei Jahren - bei der WM in Südafrika - spielte Friedrich ein richtig gutes Turnier, hielt zusammen mit Per Mertesacker den Laden dicht. Im vergangenen Herbst löste der gebürtige Westfale in der Autostadt seinen Vertrag auf, brauste nach einer erneut schweren Verletzung davon. Der Druck und der lange Weg des "sich Zurückkämpfens" zermürbten ihn, er konnte nicht mehr. In dieser schweren Zeit fand er Rückhalt in der Familie, bei seiner Freundin Linn und guten Freunden in der Bundeshauptstadt. Nun zieht es Arne Friedrich über den großen Teich, er wagt das Abenteuer Nordamerika. "Es war überhaupt nicht klar, ob ich ganz mit Fußball aufhöre", erklärt der 82-fache Auswahlspieler. "Ich habe mir dann bewusst eine zweimonatige Auszeit genommen, um dann zu dem Entschluss zu kommen, dass ich nach Amerika gehe." Nach Torsten Frings (Toronto) und Frank Rost (New York) ist er der dritte Bundesliga-Star, der diesen Weg aktuell geht. Ein Vierter wird - im Fall von Michael Ballack - im Sommer folgen. Der Ex-Bielefelder wird sich Chicago Fire anschließen. Und wer ihn kennt, weiß, dass er den Abwehrriegel seines Teams brennend heiß machen wird. Alles Gute und bleib' gesund, Arne!
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