Sie war die in der jüngeren Vergangenheit eine der Größten - wenn nicht die Größte. Gestern Abend hat sie ihre Fußballschuhe für immer an den Nagel gehängt und das nach über 20 Jahren im Geschäft. Die Rede ist von Birgit Prinz, der dreimaligen Weltfußballerin der Jahre 2003, 2004 und 2005 aus dem hessischen Frankfurt/Main. Dort erblickte die 214-fache deutsche Auswahlspielerin am 25. Oktober 1977 das Licht der Welt und sollte ab 1992 im Trikot des FSV Frankfurt auf Torejagd gehen. 1998 wurde der Verein in 1. FFC Frankfurt umbenannt, die achtfache "Fußballerin des Jahres" blieb ihrem Klub bis zuletzt treu. Vor zehn Jahren verpflichtete sich die Stürmerin zu einem kurzen Gastspiel in den Vereinigten Staaten bei Carolina Courage, sollte aber alsbald in ihre Heimatstadt zurückkehren. Aktuell hospitiert die WM-Torschützenkönigin des Jahres 2003 bei der TSG 1899 Hoffenheim, für die sie auch ein Spielrecht besetzt. Das Recht zu spielen forderte die Torjägerin auch im vergangenen Jahr bei der Heim-WM ein, doch die Spielführerin wirkte gehemmt und nicht richtig bei der Sache. Der sprichwörtliche Knoten platzte einfach nicht, Bundestrainerin Silvia Neid verbannte die Gallionsfigur des Frauenfußballs auf die Ersatzbank. Das schmeckte der neunfachen Deutschen Meisterin wenig, sie zog sich in die Schmollecke zurück - der Rest ist bekannt. Ganz nach ihrem Geschmack lief es dafür bei ihrem Abschiedsspiel. Zwei Tore und zwei Vorlagen steuerte die 34-Jährige zum 6:3-Erfolg der Nationalmannschaft gegen den 1. FFC Frankfurt bei. Eins für den DFB, eines für den 1. FFC. "Birgit Prinz war die prägende Figur des deutschen Frauenfußballs der letzten zehn, 15 Jahre", adelte Kaiser Franz Beckenbauer die Prinz. Recht hat er der Franz - mal wieder oder wie eigentlich fast immer.
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