Lange, nein sehr lange war es ruhig gewesen in der Causa Ballack gegen Löw. Nun - knapp drei Monate vor dem EM-Start - hat sich der abgesägte Capitano Michael Ballack zu Wort gemeldet. Er glaubt an eine Verschwörung, fühlt sich hintergangen - vor allem von Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw und dessen neuem Kapitän Philipp Lahm. Dieser hatte kurz nach Ballacks Besuch im südafrikanischen WM-Quartier beim Turnier vor zwei Jahren die Binde für sich beansprucht, wollte sie auch nach Ballacks Rückkehr am Arm über den Platz tragen. Keine feine englische Art glaubt der 35-jährige Spielmacher und erklärt: "Ich wollte 2010 vor Ort sein, und als ich abgereist bin, kam am gleichen Tag das Interview von Philipp Lahm. Er ist ein intelligenter Junge. Um in so einer Situation ein Interview zu geben, das macht man nicht einfach so", erklärte Ballack gegenüber sky. Da hatte der Ersatzkapitän seine Ansprüche plötzlich untermauert, sehr zum Ärger des verletzten Leverkuseners. "Ich war Kapitän und ich weiß, wie man sich in einer Gruppe verhält. Philipp war dann Kapitän und diese Situation war komisch für mich. Mit Philipp Lahm habe ich nicht mehr über die Situation gesprochen. Man sollte es auch irgendwann mal ruhen lassen", sagte Ballack mit enttäuschter Stimme. Klingt nach gekränkter Eitelkeit, auch weil Löw ihm nicht zur Seite gestanden war. Aber zumindest mit dem DFB-Coach könne er sich eine Aussprache vorstellen. "Es bleibt nichts hängen. Sicher wird man irgendwann sprechen, sich wieder über den Weg laufen und die Hand reichen", glaubt Ballack. Wunderbar, denn so machen erwachsene Männer das. Und "Jogi" Löw hätte eben gleich sagen müssen, dass er den Capitano nicht mehr braucht. So wie sie es ihm bei Bayer sagten - zumindest einer.
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