Die Tatsache, dass auf allen Plätzen jede Menge geboten war, hat also gestimmt. Und doch - und da streue ich Asche auf mein Haupt - lag ich mit ein paar Mutmaßungen gründlich daneben. So hat es Trainer Jupp Heynckes trotz grippalen Infekts doch noch nach Berlin geschafft, sein FC Bayern München landete auch dort einen Kantersieg. Dieses Mal hieß es aber "nur" 6:0, aber ich hatte einen viel knapperen Spielausgang prophezeit. Gut, vielleicht wäre das auch so gekommen, wenn die Spieler von Hertha BSC auf ihren Coach Otto Rehhagel gehört hätten. Der hatte hinterher in die Mikrofone der Kollegen gesagt, dass er einen Plan - und das hatte ich geschrieben - vorgegeben hatte, wie man die geballte Offensive des Rekordmeisters stoppen kann. Leider hat das aus Berliner Sicht nicht geklappt, das Abwehrverhalten - falls man es überhaupt so nennen darf - der "alten Dame" war schlichtweg nicht vorhanden. Stümperhaft und ziemlich tollpatschig verteidigte Hertha, drei Elfmeter für Bayern sagen eigentlich alles. So wird der Klub aus der Hauptstadt absteigen, ebenso wie der Bundesliga-Dino HSV. Der unterlag dem SC Freiburg mit 1:3 und kommt der Abstiegszone bedrohlich nahe. "Wir werden nicht absteigen. Ich weiß es", sagte der Hoffnungsträger an der Seitenlinie Thorsten Fink. Ob das seine Spieler auch wissen? Wie es im Kampf um den Ligaverbleib klappt, das zeigt der von vielen bereits abgeschriebene FC Augsburg. Die bayerischen Schwaben haben es verstanden, sie laufen, kratzen und beißen - sammeln so wichtige Punkte. Das macht übrigens auch der BVB an der Tabellenspitze. Da können Ribéry, Robben, Gomez und Co. noch so oft treffen. Es bleibt bei fünf Zählern Vorsprung für den Meister. Da hilft auch kein "Schnick-Schnack-Schnuck", liebe Bayern. Sondern - und das könnte im Land der gläubigen Katholiken helfen - beten und auf BVB-Patzer hoffen.
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