Er gehört zu Werder, wie die Stadtmusikanten zu Bremen. Und doch könnte Klaus Allofs an der Weser bald Geschichte sein. Seit Wochen muss sich der ehemalige Nationalstürmer mit Aufsichtsratschef Willi Lemke herumärgern, auch der weitere Verbleib von Coach Thomas Schaaf steht im hohen Norden auf der Kippe. Dabei leisten beide bei den Werderanern erstklassige Arbeit, bilden seit 1999 ein Erfolgsduo. Mehrere Champions League-Teilnahmen und das Double aus dem Jahr 2004 – nur ein kleiner Teil, der für die Ära Allofs/Schaaf spricht. „Werder Bremen wäre gut beraten und sollte froh sein, wenn Klaus Allofs seine Arbeit fortsetzen würde“, spricht der Trainer in der „Sport Bild“ Klartext. „Er ist der richtige Mann und hat das durch seine hervorragende Arbeit über die ganzen Jahre bestätigt.“ Stimmt, denn der gebürtige Rheinländer hat den Verein nach der Ära Rehhagel wieder auf Kurs gebracht, wirtschaftete als Manager und jetziger Geschäftsführer solide und schüttelte mit Johan Micoud oder Diego echte Weltklassespieler für relativ wenig Geld aus dem Ärmel. „Es muss passen. Es müssen die Überzeugung und die Freude an der Aufgabe weiter da sein. Bisher war das so. Aber man muss sich immer überprüfen“, lässt sich der 54-Jährige vielsagend zitieren. Dem gebürtigen Düsseldorfer soll eine Anfrage vom 1. FC Köln vorliegen, der nach dem überraschenden Rücktritt von FC-Legende Wolfgang Overath als Präsident auf der Suche nach echter Fachkompetenz ist. Die würde der dreifache Familienvater zweifelsohne mitbringen, aber lässt sich das Duo Allofs/Schaaf wirklich scheiden? Eher unwahrscheinlich. „Es ist ein Zusammenwirken zwischen Herz und Verstand. Dass das eine besondere Beziehung ist, zeigt, dass ich seit 1999 dabei bin“, sagt er über und zu seinem aktuellen Arbeitgeber. Vielleicht sollte ein Herr Lemke lieber sein Herz und den Verstand in Einklang bringen und beide Verträge einfach verlängern - und das zu gleichen Konditionen.
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