Es ist schön, dass Arjen Robben nach einer gefühlten Ewigkeit wieder spielen kann - und das nicht nur aus bayerischer Sicht. Aber der 27-jährige Flügelstürmer ist alles andere als fit, ist von seiner Bestform soweit weg wie Holland von richtigen Bergen. Aber - und das spricht für einen Trainer wie Jupp Henyckes - der FCB-Coach hält an seinem Star fest, will ihn heute Abend (20.45 Uhr, sky) in der Champions League gegen den FC Villareal erneut von Beginn an bringen. Gegen die Borussia aus Dortmund ging diese taktische Maßnahme - Müller in die Mitte, Kroos auf die Doppelsechs und Alaba raus - nicht auf, Bayern unterlag im Spitzenspiel verdient mit 0:1. "Ich habe das riskiert, weil er im Reha-Training immer auf einem sehr guten Niveau gearbeitet hat", rechtfertigte der 66-Jährige seine Entscheidung gegen den BVB und ergänzte: "Ich muss ihn so schnell wie möglich an die Mannschaft heranführen. Natürlich spielt er von Anfang an." Eine klare Ansage, die nicht überall auf Verständnis stößt und stoßen wird. Auch bei Mitspielern, die in den vergangenen drei Monaten ohne Robben auskommen mussten. Und - bis auf ein paar Ausnahmen - machten sie ihre Sache sehr gut. Es ist keine Frage, dass Linksfuß Robben ins Team gehört. Aber das müssen seine Nebenleute erkennen - vor allem im Kopf. Sie müssen nach wie vor viel arbeiten, vielleicht noch mehr - dürfen sich eben nicht nur auf ihn verlassen. Denn Arjen Robben braucht seine Freiheiten für seine Sololäufe. Das heißt, dass er in der Defensive (vorerst) nicht mit eingebunden sein sollte. Schon gar nicht, wenn er noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist. „Ich bin zuversichtlich, dass wir die Niederlage gegen Dortmund vergessen machen", sagt Heynckes. Falls nicht, dann geht die Diskussion um den Star erst richtig los.
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