Nachbarschaftsduelle haben es meistens ins sich. Oft geht es schon im Vorfeld des direkten Aufeinandertreffens zur Sache - und zwar so richtig. Auch vor dem Länderspiel zwischen Deutschland und Holland (morgen, 20.45 Uhr, ZDF) ist das nicht anders. Beckenbauer gegen Cruyff, Rijkaard gegen Völler. Nicht nur diese beiden Duelle haben das Aufeinandertreffen der beiden großen Fußballnationen noch spannender gemacht. Und doch ist vor dem morgigen Länderspiel alles ein wenig anders. "Wir können keinen von denen gebrauchen", sagt Thomas Müller, Flügelflitzer in Diensten des DFB, auf die Frage, welchen Niederländer er gerne bei sich in der Mannschaft hätte. Eine klare Ansage, die der Partie zwar etwas Würze verleihen wird, aber niemanden zum Lama mutieren lassen wird. Der Einzige, der sich im Vorfeld kräftig in die Hände spuckt, ist Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw, der mit seiner Auswahl endlich mal wieder einen so genannten "Großen" aus Europa schlagen möchte. Dafür baut der 51-jährige Taktiker sein Team gegen "Oranje" erneut um, lässt mit einer Doppel-Spitze agieren. Miroslav Klose und Mario Gomez sollen es gemeinsam richten. "Wichtig ist, dass wir jedes Spiel ausprobieren. Wir haben schon früher mit zwei Stürmern gespielt, da hat es auch geklappt", sagt Klose, der noch einen letzten Belastungstest absolvieren und bestehen muss. "Ich glaube nicht, dass es das System ist, was wir bei der EM spielen werden, sondern eine Variante", glaubt hingegen Gomez, der von "einem Kampf zwischen Miro und mir" im Hinblick auf die EM spricht. Egal, wer bei der Europameisterschaft anfängt, das gemeinsame Ziel ist, die Holländer zu schlagen. So wie bei der WM 1974 und das, obwohl "alle die Hosen voll hatten", wie Paul Breitner es erklärte.
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