Was für eine steile Karriere - und das mit gerade einmal 22 Jahren. Für Ron-Robert Zieler könnte heute Abend (20.45 ARD), wenn er auf den Platz kommt, zum ersten Mal die deutsche Nationalhymne erklingen. Denn der Torhüter von Hannover 96 steht unmittelbar vor seinem Debüt im Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. 45 Minuten soll der gebürtige Kölner im Testspiel in der Ukraine mindestens ran, er wäre damit der 50. Debütant in schwarz-rot-goldenen Farben in der Ära von Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw. Wahrlich keine schlechte Sache, ganz im Gegenteil. Nach gerade einmal 27 Bundesliga-Einsätzen schon Nationaltorhüter, das hat kein Kahn, Lehmann, Köpke oder Illgner geschafft. Selbst der aktuelle Platzhirsch, der Bayer Manuel Neuer, musste länger auf seine Premiere mit dem Adler auf der Brust warten. "Zieler verkörpert das moderne Torwart-Spiel, das wir beim DFB sehen wollen“, sagt Bundestorwarttrainer Andreas Köpke. In der Tat überzeugt der Neuling, der sich den fußballerischen Feinschliff bei Manchester United holte, mit einer unglaublichen Ruhe zwischen den Pfosten, beherrscht seinen Strafraum, als hätte er schon über 100 Einsätze auf internationaler Bühne hinter sich. Dabei ist der junge Mann mit dem doppelten Vornamen keiner, der sich gerne in den Vordergrund drängt. „Man muss nicht unbedingt ein Schwein sein, um sich durchzusetzen", sagt er selbst und ist von Hannover für seine Leistungen unlängst mit einem Vertrag bis 2015 belohnt worden. „Das war eine Riesenerfahrung. Die Arbeit mit Weltklasseleuten und dem exzellenten Trainer Sir Alex Ferguson hat mich enorm weitergebracht, sportlich und menschlich", betont er, wenn er an seine Zeit auf der Insel zurückdenkt. Tja, England wäre froh, sie hätten so einen wie ihn.
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