Im Vorfeld des Fußball-Testspiels zwischen Deutschland und der Ukraine redete er fast nur noch vom EM-Finale im kommenden Jahr, wurde nach 90 schwachen Minuten seiner Elf eines besseren belehrt. Die Rede ist von DFB-Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw, der nach dem schmeichelhaften 3:3-Unentschieden im Testspiel folgendes zu Protokoll gab: "Ich nehme viel Positives mit. Die Mannschaft hat große Moral bewiesen. Wir hatten außerdem eine unheimliche Dominanz. Ich bin nicht unzufrieden." Aber ist ein 3:3 gegen eine mittelmäßige Auswahl der Anspruch eines EM-Titelanwärters? Gut, die Art und Weise, wie Kapitän Mario Gomez und Co. nach dem 1:3 zur Pause zurückkamen, ist sicherlich einen Applaus wert. Aber ansonsten stimmte - vor allem in der Defensive die Abstimmung nicht, Dennis Aogo und Christian Träsch standen - im Experiment Dreierkette - wiederholt völlig neben sich. Im Mittelfeld standen sich Mesut Özil und Mario Götze beinahe auf den Füßen rum, konnten dem Spiel kaum Akzente verleihen. "Sicherlich kann man einige Dinge besser machen, aber ich wollte einfach ein paar Dinge sehen. Gegen Holland wollen wir nun einen guten Saisonabschluss", sagte Bundestrainer Löw zudem. Da sollte die DFB-Elf auch ein anderes Gesicht zeigen, schließlich geht es gegen einen Mitkonkurrenten um den Titel in Polen und der Ukraine. Bitter wurde der Abend vor allem für Debütant Ron-Robert Zieler im Tor der Nationalmannschaft. Er konnte sich kaum auszuzeichnen, musste aber dennoch dreimal hinter sich greifen. Ein Griff ins Klo waren die "Jogis" Experimente nicht, aber es sollte ordentlich nachgespült werden - personell und taktisch. Nur so kann die DFB-Auswahl erfolgreich sein, auch wenn's eigentlich - wie jetzt im Testspiel - um so gut wie nichts geht.
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