Mittwoch, 16. Mai 2012

Ein Spiel, dessen Nachspielzeit ein übles Nachspiel hat

Es sah eigentlich früh nach einer klaren Sache aus. Denn nachdem Fortuna-Stürmer Maximilian Beister sein Glück sofort in der Offensive suchte und aus der Distanz alle überraschte, stand es bereits nach 25 Sekunden 1:0 für Düsseldorf gegen Hertha BSC Berlin. 51.000 Zuschauer waren aus dem Häuschen, Hertha-Coach Otto Rehhagel und Manager Michael Preetz wirkten wie versteinert. „Jetzt ist es eh gelaufen“, stellte einer meiner Freunde beim Rückspiel der Aufstiegs-Relegation fest und ergänzte: „Jetzt wird’s langweilig.“ Weit gefehlt, denn die „alte Dame“ aus der Bundeshauptstadt ging noch nicht am Stock, Änis Ben-Hatira glich nach 22 Minuten aus. Im zweiten Abschnitt brachte der eingewechselte Ranisav Jovanovic den Zweitligisten abermals in Führung, netzte zum 2:1 ein (59.). Da war die Hertha nach der gelb-roten Karte für Ben-Hatira bereits fünf Minuten in Unterzahl und steckte dennoch nicht auf. In der 85. Minute machte Nando Raffael den Ausgleich zum 2:2, die Berliner brauchten (nur) noch einen Treffer. Bis dahin war es schon hitzig zur Sache gegangen, in beiden Kurven brodelte es gewaltig. Leuchtfeuer sprühten, Beleidigungen fielen – wie so oft eskalierte die Situation als Bengalos auf den Platz flogen. Sieben Minuten Nachspielzeit wurden gegeben, doch die Anhänger aus Düsseldorf hatten in der 96. Minute schon genug – sie stürmten den Platz. Sie herzten die Spieler, sprangen wie Kinder über den Rasen oder schnitten Stücke aus eben diesem heraus. Wahnsinn, einfach Wahnsinn. Die Profis flüchteten, das Schiedsrichtergespann unterbrach das bunte Treiben. Nach 20 Minuten machte Hertha unter großem Protest weiter und will eben diesen jetzt einlegen. Denn es blieb beim Unentschieden, die Fortunen feierten. Fragt sich wie lange?

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