In der Hinrunde spielte er kaum eine Rolle, sah seiner neuen Mannschaft
regelmäßig von der Bank oder Tribüne zu. Dabei war er mit einigen
Vorschusslorbeeren aus dem Frankenland in den Pott gewechselt. Die Rede
ist vom deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan, der in der
abgelaufenen Spielzeit zu den größten Leistungsträgern im Trikot des 1.
FC Nürnberg gehörte. Beim Meister hatte der Deutsch-Türke so seine
Schwierigkeiten, alles schaute auf Borussia Dortmund und den jungen
Mann, der als Nachfolger des überragenden Spielmachers Nuri Sahin nach
Westfalen gewechselt war. Die Fußstapfen des türkischen Auswahlspielers -
der sein Glück bei den "Königlichen" von Real Madrid suchte - schienen
zu groß zu sein für den 21-Jährigen. Jetzt - acht Monate später - ist
Gündogan aus der BVB-Startelf kaum mehr wegzudenken, spielt ähnlich
schöne Pässe wie Sahin. Spätestens seit seinem Last-Minute-Tor im
DFB-Pokal gegen die Spvgg Greuther Fürth ist beim Neuzugang der Knoten
geplatzt. Der von vielen (Möchtegern)Experten schon als Problemkind
verspottete Fußballer hat die Antwort auf dem Platz gegeben. "Ich bin
jetzt angekommen, brauche immer eine gewisse Zeit, um mich einzuleben",
sagte der Profi. "Jetzt ernte ich die Früchte, dass ich nie an mir
gezweifelt oder aufgegeben habe und immer dran geblieben bin." Sein
Aufstieg ist gut, tut gut und ist schön anzusehen - nicht nur für die
Fans der Borussen oder die sportliche Leitung um Coach Jürgen "Kloppo"
Klopp. Auch Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw dürfte sich freuen, wird
den defensiven Mittelfeldallrounder bestimmt auf der Liste haben. Und
zwar auf dem Papier, auf dem die 23 Namen für die Europameisterschaft im
kommenden Sommer in Polen und der Ukraine stehen. Weiter so!
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