... dann, ja dann hat es manchmal sogar geholfen
- also wenn es verbal geblieben ist. Die Profikicker wussten plötzlich, wo das
Tor steht. Sie entdeckten, dass die Kickerei ein Laufsport ist und waren
bereit, für sich und den Verein über 90 Minuten etwas mehr zu geben. Doch das,
was da in Italien passiert ist, wirft Fragen auf. Rückblick: Mittwochabend
treffen in der Serie A der AC Florenz und Novaro Calcio aufeinander, die
Fiorentina ist bereits nach einer halben Stunde mit 0:2 hinten. AC-Coach Delio
Rossi entschließt sich, zu reagieren - er wechselt aus. Es trifft den Serben
Adem Ljajic, der seine Auswechslung mit höhnischem Beifall und derben Worten in
Richtung der Coaching-Zone quittiert. Rossi gefällt das gar nicht, der Mann im
feinen Zwirn dreht sich plötzlich mit ausgestrecktem Zeigefinger und hochrotem
Schädel zur Bank um, marschiert auf den 20-jährigen Serben zu. Er packt diesen
am Kragen, rutscht dabei aus und fliegt auf Ljajic, ein paar Mitspieler und
Betreuer zu. Wutentbrannt beginnt der 51-Jährige aus Rimini auf seinen Spieler
einzuprügeln, kann nur mit Mühe und Not sowie mit vereinten Kräften von seinem
Opfer weggezogen werden. Noch am Abend wird der Übungsleiter entlassen.
"In meinen zehn Jahren im Fußball war dies meine schwerste Entscheidung.
Rossi ist provoziert worden und die Nerven sind mit ihm durchgegangen. Aber wir
mussten so entscheiden", erklärte AC-Klubboss Andrea Della Valle. Delio Rossi
muss nun mit einer Sperre durch den italienischen Fußballverband rechnen und
wird wahrscheinlich auch Post vom Anwalt seines Ex-Spielers bekommen. Mit
schlagkräftigen Argumenten in Papierform - davon ist auszugehen. Man kann und
muss als Trainer manchmal Akzente setzen und beziehungsweise oder mal richtig hart
durchgreifen. Aber so was, das geht eigentlich gar nicht. Nachzufragen bei
einem gewissen Arjen Robben.
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