Es hatte einfach nicht sollen sein. Fassungslos, geschockt und das Gesicht tief in die Hände oder den Fanschal vergraben. So sah er aus, der typische Bayern-Anhänger am Samstagabend gegen 23.30 Uhr. Gerade eben war der Traum aller Träume zerplatzt, das "Finale dahoam" war verloren. 5:4 nach Elfmeterschießen triumphierte der FC Chelsea London, nicht nur in der Allianz Arena saß der Stachel tief - sehr tief. Dabei hatte der FC Bayern München gegen Chelsea eine ansprechende Leistung gezeigt, auch die personellen Umstellungen mit Diego Contento und Anatoliy Tymoshchuk in der bayerischen Innenverteidigung funktionierten. Was fehlte, war die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor - Chancen waren genug da. Und das, obwohl Torjäger Mario Gomez so gut wie gar nicht mitspielte - zumindest hatte er nicht viele Aktionen. Nachdem Thomas Müller in der 83. Minute eine ganze Stadt, Regionen und vielleicht auch Nation erlöste, sah es gut aus - richtig gut. Bis, ja bis FCB-Coach Jupp Heynckes Müller auswechselte und Daniel van Buyten brachte. Der Belgier sollte die Defensive stärken, dabei helfen, den Vorsprung über die Zeit zu retten. Eine Maßnahme, die gründlich misslang, auch weil Didier Drogba und Co. in der 88. Minute ihre erste (!) Ecke zugesprochen bekamen. Der Ivorer stieg hoch und rammte den Ball in den Winkel - 1:1. Die Frage bleibt, warum Philipp Lahm für Drogba eingeteilt war und nicht etwa der gleichgroße Belgier van Buyten. Dass dann der ehemalige Londoner Arjen Robben den Strafstoß vergibt und beim Elferschießen nur Manuel Neuer die viel zitierten Eier in der Hose hatte, passte ins Bild. Die Bayern haben sich selbst geschlagen, soviel steht fest. Es wird sich einiges ändern (müssen) an der Säbener Straße.
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