Träume zu haben ist schön, sie zu leben natürlich
viel schöner. Schon seit Tagen gibt es in und um München nur noch ein Thema: Es
geht um das Champions League-Finale zwischen dem FC Bayern München und dem FC
Chelsea aus London - egal, wo man hinschaut oder hinhört. Das Spiel in der
Allianz Arena ist längst ausverkauft, die beiden größten Public
Viewing-Veranstaltungen im Münchner Olympiastadion und auf der Theresienwiese
natürlich auch. Für die wenigen noch freien Hotelzimmer werden inzwischen
Preise im höheren dreistelligen Eurobereich verlangt. Die ganze bayerische
Landeshauptstadt soll spätestens bis heute zum Anpfiff ab 20.45 Uhr (sky,
Sat1) komplett in rot-weiß gehüllt sein. Auch für die Spieler des deutschen
Rekordmeisters zählt nur dieses eine Spiel, alles andere ist den Akteuren
ziemlich wurst. Das hatte man - ohne die tolle Leistung des frisch gebackenen
Double-Siegers Borussia Dortmund schmälern zu wollen - auch schon vergangenen
Samstag beim DFB-Pokalfinale in Berlin gemerkt. Denn phasenweise wirkte es so,
als wären die Bayern gar nicht auf dem Platz. So etwas kann und darf sich der
"Gastgeber" heute nicht leisten, sonst droht die dritte Pleite der
Titelsaison. Denn die "alten Herren" aus der britischen Hauptstadt
sind ebenfalls heiß auf den Cup, verloren 2008 denkbar unglücklich im Finale
gegen Manchester United. Mal schauen, wer am Ende die besseren Nerven hat.
Ansonsten ist ganz München in blau gehüllt. Das englische "Blue"
heißt auf Deutsch übrigens traurig. Wäre aus bayerischer Sicht also schön, wenn später der Grundsatz "Nomen ist Omen" gelten würde. "In Europa
haben wir gezeigt, dass wir mit Sicherheit eine der besten Mannschaften
sind", sagt Arjen Robben. Der letzte Beweis steht aber noch aus.
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