Das peinliche 0:0 beim Tabellenletzten SC Freiburg hat an der Säbener Straße das berühmte Fass zum Überlaufen gebracht. Beim FC Bayern München hängt nach dem Absturz auf Rang drei in der Bundesliga-Tabelle der Haussegen schief – und wie. Die Angst vor einer weiteren titellosen Saison macht bei den Bayern die Runde, ist besonders in den Köpfen der Verantwortlichen um FCB-Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge angekommen. „Wir haben die Tabellenführung verloren, auswärts haben wir aus drei Spielen nur zwei Punkte geholt“, kommentiert Rummenigge die magere Bilanz im Fußball-Oberhaus nüchtern. „Wir müssen auswärts besser spielen und die Ergebnisse holen, damit wir unsere Ziele erreichen.“ Aha, da muss man erst einmal drauf kommen. Seit Wochen hört man beim deutschen Rekordmeister Sätze wie diesen, doch umgesetzt wird davon relativ wenig. Jeder kocht auf dem Platz sein eigenes Süppchen, borgt sich beim Mitspieler aber kein Salz und Nebenkriegsschauplätze wie die Rolle (im Team) von Arjen Robben lenken zusätzlich ab. Genau die richtige Menge Salz fehlt aber am Ende, wenn es darum geht, zu punkten. „Wir brauchen eine stabile Form, gerade an nicht so guten Tagen. Und die Charaktereigenschaft, dass die Mannschaft bereit ist, sich zu quälen.“ Der nächste Satz beim „Kopf waschen“ des Ex-Torjägers, der früher vor dem gegnerischen Kasten auch nicht lang fackelte. Bleibt zu hoffen, dass sein Personal diese Floskeln endlich ernst nimmt und kämpft. Gequält haben die Mannen um Kapitän Philipp Lahm zuletzt nämlich nur ihre eigene Anhängerschaft und nicht etwa sich selbst. „Die Champions League ist ein anderer Wettbewerb als die Bundesliga, das wird ein anderes Spiel als in Freiburg“, analysiert Ivica Olic. Stimmt, aber genau das ist das bayerische Problem. Es fehlt an der richtigen Einstellung – egal, gegen wen es in welchem Wettbewerb geht. Mit hin- und her passen gewinnt man nichts. Schon gar nicht gegen Neuzugang Xherdan Shaqiri und seinen FC Basel am morgigen CL-Abend.
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