Am 2. Januar 2012 war er als "Wunschkandidat" an die Spree gekommen, sollte Hertha BSC Berlin vor dem Abstieg retten. Nach dem ganzen Hin und Her mit Markus Babbel und der Frage "Wer hat gelogen und wann?" galt Michael Skibbe als "Wunschkandidat" von Hertha-Manager Michael Preetz. Doch nach zehn sieglosen Spielen in Serie, der fünften Pleite in fünf Begegnungen unter Skibbe, ist der "neue Alte" seinen Trainerposten schon wieder los. "Nach fünf Niederlagen in Folge und der 0:5-Schlappe in Stuttgart sahen wir uns gezwungen, diesen Schritt zu vollziehen", sagte der Ex-Torjäger, der vor dem gegnerischen Kasten kaum Nerven zeigte. Auf dem Bürostuhl macht der Stürmer keine so gute Figur, merkt selbstkritisch an: "Es ist auch meine Verantwortung für Hertha BSC, diese Fehleinschätzung zu korrigieren." Respekt vor diesem Eigeständnis, das aber auch als Zeichen der Schwäche gedeutet werden kann. Schade, dass es in der Hauptstadt derart chaotisch zugeht - und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Wer auf Skibbe - den Nachfolger von Babbel - folgen wird, ist unklar. Die Frage ist, wer sich das - nach diesen Entwicklungen - freiwillig antut. "Wir werden vorerst eine Interimslösung finden. Allerdings werden wir parallel einen neuen Trainer suchen", erklärte Preetz. Vorerst übernimmt demnach U19-Coach Rene Tretschok, der selbst für Hertha die Schuhe schnürte. Ob er das richtige Rezept für die kränkelnde "Alte Dame" hat? Abwarten. Kapitän Andre Mijatovic analysierte: "Fakt ist, dass wir fünfmal verloren haben. So ist das Trainergeschäft." Vielleicht ist ein kompletter Neubeginn in allen Bereichen besser - zur Not auch in Liga zwei. Und dann eventuell mit einem neuen Manager. Tore schießen ist wohl einfacher als Geschäfte führen.
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