Montag, 6. Februar 2012

Warum "abgesprochen" etwas anderes ist

Was war das für ein Theater im Sommer vor eineinhalb Jahren. Holland gegen Deutschland, Fußballverband gegen Bayern München. Allerdings nicht sportlich auf dem Rasen, sondern technisch unsauber über die Medien, per Mail, Fax und Telefon. Streitpunkt oder Stein des Anstoßes war Arjen Robben, der trotz Verletzung bei der WM 2010 spielte und seiner Mannschaft dennoch nicht den goldenen Pokal sicherte. Stattdessen klagte der Linksfuß über starke Schmerzen, ein Loch im Oberschenkelmuskel wurde diagnostiziert. Wochenlang fehlte er den Bayern, sie vermissten ihn schmerzlich. Ein Wort ergab das andere, es kam zum Streit. Bayern forderte Schadensersatz, weil Robben für Bayern nicht konnte - der holländische Fußballverband schüttelte mit dem Kopf. Im Vorjahr hatten sich beide Parteien versöhnt, ein so genanntes Ablösespiel wurde vereinbart. Der deutsche und der niederländische Verband stimmten zu, dass die "Elftal" gegen den deutschen Rekordmeister kickt - und das möglichst mit dem besten Personal. Das Duell wurde auf den 22. Mai 2012 terminiert - soweit so gut. Weit gefehlt, denn der Termin ist dem DFB - allen voran Teammanager Oliver Bierhoff und Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw - plötzlich ein Dorn im Auge, ein ziemlich schmerzhafter sogar. Denn gleich acht bayerische Nationalspieler müssten im Friedensgipfel auflaufen - und das mitten in der EM-Vorbereitung. Der FC Bayern bleibt gelassen und betont, dass gemäß der Vereinbarung mit der für das Spiel verantwortlichen Vermarktungsagentur beide Teams verpflichtet seien, "mit der bestmöglichen Mannschaft anzutreten. Dies war und ist dem DFB seit langer Zeit bekannt". Offensichtlich doch nicht - oder wie jetzt? "Abgesprochen" ist eben doch was anderes.

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