Die TSG 1899 Hoffenheim polarisiert die Massen rund um den Profifußball. Retortenklub, Geldsäcke, Talenteklauer - es gibt viele Spitznamen, die den Kraichgauern über die Jahre verpasst wurden. Doch, und das ehrt Mäzen Dietmar Hopp, der SAP-Mitbegründer drehte beim Provinzklub Stück für Stück den Geldhahn zu. Absolut nachvollziehbar, nachdem der Geschäftsmann einem Klub in weniger als 15 Jahren von der Kreisliga A Nordbaden mit seinen Millionen zum Aufstieg in die 1. Bundesliga verhalf. Fortan nannte sich Hoffenheim nur noch 1899, das TSG für Turn- und Sportgemeinschaft fiel weg. Teure Stars, ein neues Stadion sowie ein Trainingsgelände mit allem Schnickschnack durfte es sein. Knapp vier Jahre nach dem Aufstieg ist der Verein, der sich dauerhaft im Fußball-Oberhaus etablieren möchte, im grauen Liga-Alltag angekommen - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Stars verlassen das (sinkende) Schiff, Spieler reden Klartext, auch ein Manager (Jan Schindelmeiser) und Trainer (Ralf Rangnick) mussten schon gehen. Jetzt hat es mit Holger "Stani" Stanislawski den aktuellen Coach erwischt. Es scheint, als wäre der Himmel über dem Kraichgau mit dicken Wolken überzogen. Doch ob sie vorüberziehen sei einmal dahin gestellt. Jetzt soll es wohl Ex-Herthaner Markus Babbel als Verantwortlicher an der Seitenlinie richten. Der, der aus Berlin im Unfrieden ging oder gehen musste. Mal schauen, ob er sich überhaupt ein 1899-Tattoo stechen lässt. Und was macht Stani? Der könnte nach Stuttgart oder Berlin wechseln. Dort wackeln die Stühle von Labbadia und Skibbe bereits bedenklich. Und: Bei beiden Klubs klaffen Anspruch und Wirklichkeit sehr weit auseinander. So, wie eben bei 1899 Hoffenheim ohne das viele liebe Geld des Herrn Dietmar H. Schneller Erfolg durch Kohle hatte noch nie Beständigkeit. Siehe 1860 oder einige Klubs aus England.
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