Franck Ribéry ist einer der Lieblinge des FC Bayern München – und das nicht nur bei den Fans. Nein, auch in der Mannschaft, beim Präsidium, der Vorstandschaft und im Trainerstab gehört der 28-Jährige zu denen, deren Meinung etwas zählt. Kurz vor dem Nord-Süd-Gipfel beim Hamburger SV sprach der sprintstarke Flügelspieler Klartext. "Ich glaube, es ist ein großes Problem für uns, wenn zwei oder drei Spieler verletzt sind", sagte der französische Nationalspieler gestern Nachmittag und ergänzte: "Wir haben keine richtig gute Bank und keine richtig gute zweite Mannschaft." Rums, das hat gesessen – und wie. Aber der dribbelstarke Rechtsfuß hat Recht mit dem, was er sagt. Wenn man in allen drei Wettbewerben bestehen will – und das möchte der FC Bayern – dann braucht ein Team echte Kracher auf der Bank. Doch beim deutschen Rekordmeister ist das anders, gehen angekündigte Transfers manchmal in die Hose. Und damit ist nicht nur die Verpflichtung des Noch-Gladbachers Marco Reus gemeint. Auch online geht da so manches schief, wie man zuletzt in einem sozialen Netz gesehen hat. Ersatzspieler wie Danijel Pranjic, Diego Contento, David Alaba oder Sorgenkind Breno. Alles nur Ergänzungen, die im internationalen Vergleich bei einigen Top-Teams nicht mal in der 1. Mannschaft wären. Am fehlenden Geld kann es nicht liegen, dass die Bayern keine gestandeneren Profis verpflichten können. Schon eher am Selbstverständnis und den eigenen Wünschen. "Es war ausdrücklich der Wunsch des Trainers, im Winter nichts mehr zu machen", erklärte Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsboss des FC Bayern. "Wir hoffen, dass wir mit diesem Kader durchkommen. In Sachen Quantität gehen wir mit dem Kader sicher am Limit." Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Aber Titelträume zerplatzen mitunter sehr schnell. Mein Rat: Wer erfolgreich auf drei Hochzeiten tanzen will, der sollte sich eben keine Hobbytänzer ins Boot holen. Sonst geht man – wenn es darauf ankommt – baden, und das mit fliegenden Fahnen.
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