Vor fünf Monaten hat Fußballlehrer Ralf Rangnick sein Traineramt beim FC Schalke 04 zur Verfügung gestellt. Der gebürtige Backnanger trat zurück, fühlte sich erschöpft und ausgebrannt. Gestern Abend legte der 53-Jährige im Aktuellen Sportstudio einen beeindruckenden Auftritt hin, wusste auch an der Torwand zu überzeugen. Rangnick sah sichtlich erholt aus, braun gebrannt und reine Haut im Gesicht. "Körperlich und von der Energie her fühle ich mich wieder in der Verfassung, um zu sagen: Okay, ich kann wieder eine Mannschaft übernehmen", betonte der "Professor". Eine schöne Nachricht, die uns Fußballfans freut. Der Ex-Coach des VfB Stuttgart oder von 1899 Hoffenheim - der auch für andere Klubs an der Seitenlinie stand - hat wieder "Feuer gefangen", sein "Burn-Out-Syndrom" ist abgeklungen. "Ich gehe davon aus, dass das im Sommer der Fall sein wird, aber ich kann nicht in eine Glaskugel schauen", äußerte sich der Übungsleiter zu einem möglichen Comeback im ZDF. "Otto Rehhagel hat vor einer Woche auch nicht gedacht, dass er bei Hertha ist." Stimmt, mit Sicherheit nicht. Was nur beweist, wie schnell und unverhofft es manchmal im Profifußball gehen kann oder könnte. Und Rehhagel macht es in der Hauptstadt nur bis zum Sommer, so dass der Weg im Fall des Klassenerhalts frei wäre für den Kenner der Szene. Und was hat er in seinem Leben geändert? "Dazu zählen der Umgang mit Ruhephasen, die richtige Ernährung und die Zeit, selber Sport zu treiben", erklärt Rangnick, der keine bestimmten Vorstellungen und Wünsche für kommende Aufgaben hat. "Entscheidend ist, dass es passt, auch mit den anderen Entscheidungsträgern. So, wie es auf Schalke und über lange Jahre auch in Hoffenheim der Fall war. Die Tabellensituation ist dabei gar nicht so wichtig." Richtig, in erster Linie zählt die eigene Gesundheit. Willkommen zurück im Geschäft, Herr Rangnick - egal wann und wo.
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