„Für mich war dies mein schlimmster Tag im Fußball“, erklärte Manchester Uniteds 69 Jahre alte Trainer-Ikone Alex Ferguson mit wackliger Stimme. Soeben hatten die "Red Devils" mit 1:6 im Theater der Träume gegen den Lokalrivalen Man City verloren, fingen sich in der Nachspielzeit innerhalb von einer Minute zwei Tore ein. So eine Packung hatte es für die sonst so erfolgsverwöhnten Spieler um Wayne Rooney und Co. schon seit Ewigkeiten nicht mehr gegeben - und zu Hause schon gleich gar nicht. Zuletzt hatten die „Roten“ 1926 gegen den heutigen Scheich-Klub eine ähnliche Pleite kassiert, auch damals hieß es 1:6. Ausgerechnet Mario Balotelli - der sich aufgrund seiner Hautfarbe in seiner italienischen Heimat böse Schmähgesänge anhören musste – avancierte im Stadtderby zum Matchwinner und konnte befreit jubeln. Auch der Ex-Wolfsburger Edin Dzeko netzte zweimal ein. „Mit sechs Treffern bei Manchester United zu gewinnen, ist einfach unglaublich“, umschrieb der Bosnier seine Gefühlslage, während Balotellis Landsmann und City-Coach Roberto Mancini von seinem Stürmer in den höchsten Tönen schwärmte: „Er gehört zu den besten fünf Spielern der Welt. Ich liebe ihn.“ Während die Fans des hellblauen Starensembles alles, was nach dem Schlusspfiff passierte, durch die rosarote Erfolgsbrille sahen und „Die Stadt gehört uns“ skandierten, bremste der Trainer die Euphorie. „Für dieses Spiel gibt es auch keine sechs Punkte. United ist uns immer noch einen Yard voraus. Wenn wir den Titel gewinnen“, erklärte der Italiener, „mag das vielleicht anders sein. Aber im Moment ist United besser als wir.“ Ja, mag sein, wenn man das Große und Ganze betrachtet. Aber in diesen 90 geschichtsträchtigen Minuten haben die Citizens dem erfolgsverwöhnten ManU eine deftige Lektion erteilt. Eine, an der der Champions League-Sieger von 2009 noch lange zu knabbern haben wird. Und City steuert gleichzeitig mit fünf Zählern Vorsprung dem Titel entgegen.
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