So langsam bekommt man Mitgefühl, schon wieder hat Michael Ballack eins auf die Nase bekommen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der ehemalige Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft war gerade erst wieder in Schwung gekommen, knüpfte bei Bayer Leverkusen an seine guten Leistungen vergangener Tage an. Gestern Abend erzielte der 35-Jährige sein erstes Bundesliga-Tor, sicherte Bayer mit seinem Coach Robin Dutt beim 1:0-Erfolg einen wichtigen Auswärtsdreier. Bereits in der 2. Minute war Ballack erfolgreich, musste aber die Nacht in der Freiburger Universitätsklinik verbringen. Er war mit Freiburgs Jan Rosenthal zusammengeprallt, bekam dabei einen ordentlichen Schlag auf die Nase. Noch in der Nacht flickten die Ärzte in Südbaden den Riechkolben des Bayer-Stars zusammen. Trainer Dutt hatte an seiner alten Wirkungsstätte den richtigen Riecher bewiesen und dem 98-fachen Nationalspieler erneut von Beginn an das Vertrauen geschenkt. „Das passt zu uns, dass uns jetzt auch noch so was passiert", kommentierte Dutt, der ohnehin auf zahlreiche Leistungsträger wie beispielsweise Rene Adler verzichten muss. Es passt nicht nur zu Bayer, sondern auch zu Michael Ballack. Seit fast zwei Jahren quält sich der Mittelfeldakteur mit mehr oder weniger schweren Verletzungen herum, verpasste erst die WM in Südafrika und dann auch noch den Anschluss beim Klub aus dem Rheinland. Ob Ballack in der Champions League auflaufen kann, das ist mehr als fraglich. Aber der Weltstar ist ein Kämpfer - das hat er schon oft genug bewiesen. Wie auch gestern nach einer Ecke, als er den Ball nach 101 Sekunden in den Kasten des Gastgebers schoss - übrigens vor den Augen von Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw, der ganz brav applaudierte.
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