Andreas Görlitz ist normalerweise keiner, der gerne lautstark auf die Pauke haut. Und doch hat sich der Verteidiger heute Abend (20.30 Uhr) ein klares Ziel gesteckt. Dann trifft der Ex-Bayer mit dem FC Ingolstadt im DFB-Pokal auf seine ehemaligen Kollegen vom FC Bayern München. „Wir müssen als Mannschaft auftreten, miteinander viel auf dem Platz sprechen und uns gegenseitig helfen“, gibt der 29-jährige Abwehrspieler die Marschroute vor. Leichter gesagt, als getan. Schließlich sind die Hausherren aus der bayerischen Landeshauptstadt angezählt – zumindest ein bisschen. Aber selbst der leidenschaftliche Rockmusiker, der lieber Bass und Gitarre spielt anstatt lautstark auf die Trommel einzuschlagen, glaubt nicht an einen Knacks bei den Gastgebern. „Ach, die Bayern wissen, was sie können, daran ändert auch das Spiel in Hannover nichts.“ Sicher? Schließlich hatte FCB-Coach Jupp Heynckes angekündet, im bayerischen Duell die Rotationsmaschine anzuwerfen. Ob das dem FCI hilft? Ok, Jörg Butt wird für Manuel Neuer das Tor hüten und David Alaba oder Diego Contento könnten von Beginn an ran. Aber ob das die Bayern schwächen wird, darf bezweifelt werden. Der deutsche Rekordmeister hat nicht nur an Selbstvertrauen, sondern noch viel mehr an Stabilität gewonnen. Phasenweise spielten die „Roten“ mit ihren überforderten Gegnern Katz und Maus – speziell daheim in der Allianz Arena. „Wir haben nicht vor, in der Allianz Arena Hurra-Fußball zu spielen“, erklärt Görlitz. „Wir müssen die Bayern ärgern und mutig in die Zweikämpfe gehen.“ Ein toller Vorsatz, den auch schon der Hamburger SV (0:5) oder der SC Freiburg (0:7) nach München mitgebracht hatten. Andy Görlitz und seine Ingolstädter dürfen beim Mitfavoriten auf den Pokalsieg zwar mitspielen, aber eben nur als Vorband. Die richtigen Töne werden am Abend nur die Bayern selbst treffen und es dürfte einige Male klingeln – und zwar vor allem im Ingolstädter Kasten.
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