Das, was sich heute Nachmittag (15.30 Uhr) im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt abspielt, ist sicher alles andere als ein normales Fußballspiel. Die einen nennen es das Derby schlechthin, andere sind da - weil es erst das sechste Aufeinandertreffen in der 1. Fußball-Bundesliga ist - wesentlich vorsichtiger in der Wortwahl. Aber: Wenn der VfB Stuttgart auf 1899 Hoffenheim trifft, dann ist einiges geboten - auf und abseits des Platzes. Schließlich treffen Schwaben auf Badener, "Spätzle-Fresser" auf "Gelbfüßler" und so weiter. Doch, dass ausgerechnet bei den Blauen aus dem Kraichgau beinahe mehr Schwaben im Aufgebot stehen als bei den Hausherren, relativiert die ganze regionale Brisanz. Beide Stadien trennen nur 60 Kilometer, der sportliche Weg ist ähnlich. Nachdem 1899-Mäzen Dietmar Hopp den Geldhahn zugedreht hat, setzen die Nordbadener vermehrt auf junge Spieler. Gut, für die Verlängerung des auslaufenden Kontrakts mit 1899-Kapitän Andreas Beck bis 2014 war noch Kohle übrig. Und das, obwohl Beck - wie sechs andere Hoffenheimer - am Neckar das Fußballspielen gelernt hat. Der VfB muss ohnehin einen eisernen Sparkurs fahren und baut deshalb wieder vermehrt junge Spieler aus der eigenen Jugend in den Profikader ein. "Die Tür steht jederzeit offen", sagt Sportdirektor Fredi Bobic und wirbt damit offen um eine Rückkehr von Beck und Co. "Wir müssen aufpassen, dass der Schipplock nicht in die falsche Kabine abbiegt", kontert TSG-Coach Holger "Stani" Stanislawski locker und lässig. Schließlich war Schipplock erst zu Saisonbeginn aus Stuttgart nach Hoffenheim gekommen. Wer aber wann und warum wohin kommt oder geht, wird man sehen. Fest steht: Die Fans kommen beim Spiel bestimmt auf ihre Kosten. Egal, ob sie denn aus Schwaben oder aus Baden kommen.
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