Das hätte kein Autor von Krimibüchern besser hinbekommen. Denn bei der Auslosung der Entscheidungsspiele um die letzten vier Tickets für die Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine kommt es zu brisanten Duellen. Zumindest zwei Begegnungen zwischen den insgesamt acht möglichen Nachrückern haben es in sich. So muss sich der portugiesische Superstar Ronaldo mit Manchester Citys Edin Dzeko und seiner bosnischen Auswahl messen. Nicht weniger schwer wird es für die Türken um Coach Guus Hiddink. Sie müssen gegen das kroatische Starensemble ran, das vor der EM 2008 die Engländer zum gemütlichen Fernsehschauen verdonnert hatte. Giovanni Trapattonis Iren müssen zunächst nach Estland reisen, denen die größte Überraschung ihrer bisherigen Fußballgeschichte gelingen könnte. Die Tschechen – einziger EM-Titelträger unter den Play off-Teilnehmern – muss sich gegen Montenegro behaupten. Die tschechische Auswahl hatte 1976 als Tschechoslowakei den Titel gewonnen, auch weil ein gewisser Uli Hoeneß bei seinem Elfmeter etwas zu hoch zielte. Zwanzig Jahre später musste sich die Tschechische Republik um die Weltstars Karel Poborsky und Pavel Nedved der Bundesrepublik Deutschland beim 1:2 durch das „Golden Goal“ des heutigen DFB-Teammanagers Oliver Bierhoff geschlagen geben. „Wir müssen schauen, wie wir das schaffen", sagte Hoffenheims Bosnier Vedad Ibisevic, und fügte ehrfürchtig hinzu: „Ich bin schon der Meinung, dass Ronaldo bei der EM dabei sein muss.“ Müssen tun die Portugiesen gar nichts, schließlich verloren sie in der Heimat bei den Titelkämpfen 2004 sensationell gegen den Außenseiter Griechenland, der Trainerfuchs Otto Rehhagel den wohl größten Erfolg seiner Laufbahn bescherte. „Wir werden bei der EM dabei sein, ganz sicher“, versicherte Portugals Stürmer Nuno Gomes der internationalen Presse kurz nach der Auslosung in Krakau. Na dann ist ja alles klar, oder?
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