Josef "Jupp" Heynckes ist ein Trainerfuchs, einer der in über 30 Jahren an der Seitenlinie schon fast alles erlebt hat. Der 66-Jährige wirkt in seiner bereits dritten Amtszeit an der Isar beim großen FC Bayern München locker wie nie, plaudert aus dem Nähkästchen. Er spricht über sein Team, Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos und Arjen Robben - auch der französische Dribbelkünstler Franck Ribéry wird von "Don Jupp", wie sie ihn in Spanien nannten, ausdrücklich gelobt, aber nach acht Toren und sieben Vorlagen zugleich zu größeren Taten angespornt: "Er darf sich darauf nicht ausruhen, er kann so viel mehr. Franck kann erst zufrieden sein, wenn er wieder Fußballer des Jahres in Frankreich und irgendwann in Europa ist", sagte der Bayern-Coach im "kicker". Stimmt, denn auch zuletzt in Stuttgart fand Ribéry nicht so richtig ins Spiel, lieferte im Vergleich zum Spiel gegen Bremen eine durchwachsenere Partie ab. Zufrieden ist Heynckes auch mit Robben, der nach langer Verletzungspause und einer gewissen Anlaufzeit wieder in die Gänge kommt und in entscheidenden Begegnungen den Unterschied ausmache. "Wir wollen weiter mit Arjen zusammenarbeiten - unabhängig von den Personalentscheidungen im Sommer." Dann sollen weitere Stars zum deutschen Rekordmeister kommen, damit die Bayern in allen drei Wettbewerben bestehen und Akzente setzen können - so wie über weite Strecken der Hinrunde. "Wie wir diese Saison lange gespielt haben, war ein Novum für die Bundesliga. So einen Fußball hat man hier selten gesehen", betonte Jupp Heynckes, der die "Mia san mir"-Mentalität verinnerlicht hat. "Über weite Strecken haben wir attraktiven Fußball gespielt." Das haben sie, aber da muss noch mehr gehen - und zwar in jedem (internationalen) Spiel.
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