Jetzt ging es also doch ganz schnell. Noch am Vormittag hatte Markus Babbel ganz normal das Training geleitet, hatte offiziell die Berufsbezeichnung "Cheftrainer Hertha BSC" inne. Am Nachmittag war Babbel, der sich nach dem Auslaufen der Presse stellte und derbe Worte fand, entlassen. Er ließe sich nicht einfach als Lügner bezeichnen, habe Manager Michael Preetz bereits Anfang November mitgeteilt, seinen im Sommer 2012 auslaufenden Vertrag an der Spree nicht verlängern zu wollen. Preetz behauptete hingegen, dass der gebürtige Münchner das nicht getan hatte. Hertha-Präsident Werner Gegenbauer glaubte Preetz und feuerte den Coach zusammen mit dem Manager. Wer nun warum und weshalb gelogen hat oder wer überhaupt geflunkert hat, das wissen nur die drei Herren selbst. Aber in einem Geschäft, das von Profis geprägt wird, war das nicht gerade ein Glanzstück, sondern ein Schmierentheater in mehreren Akten. Babbel beteuerte immer wieder, dass sein Abschied von der "alten Dame" keine sportlichen Gründe habe. Näheres wollte der vierfache Familienvater nicht dazu sagen. Er packte seinen Sachen und flog zurück nach München zu seinen Liebsten. In die Hauptstadt wird er vorerst nicht zurückkehren, die Abfindemodalitäten regeln ab sofort die Anwälte beider Parteien. „Das Vertrauensverhältnis ist einfach dahin“, sagte Preetz am Sonntag bei einer kurzfristig in Berlin einberufenen Pressekonferenz. Gerade erst war der Manager aus Istanbul zurückkehrt. Dort hatte er mit Wunsch-Nachfolger Michael Skibbe verhandelt. Auch nicht gerade die feine Art, während Babbel noch trainieren ließ. "Meine Aufgabe ist es auch, Schaden von Hertha abzuwenden“, betonte Preetz. Das ist gründlich misslungen die Herren! Na dann, besinnliche Tage zusammen.
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