Nach dem überraschend angekündigten Rücktritt von Dr. Theo Zwanziger als DFB-Präsident, rauchten in der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt am Main die Köpfe. Während sich manche Experten schwarz über den Entschluss Zwanzigers ärgerten und noch immer aufregen, zauberte der Deutsche-Fußball-Bund (DFB) den Nachfolger bereits aus dem Hut. Es ist Wolfgang Niersbach, der seit 2007 DFB-Generalsekretär ist. Wirklich keine überraschende Wahl, auch wenn mit Erwin Staudt, dem ehemaligen Präsidenten des VfB Stuttgart, ein anderer bekannter Name auf der Kandidaten-Liste auftauchte. Doch der Wirtschaftsfachmann zog zurück und unterstrich seine Entscheidung mit folgender Begründung: „Ich habe immer gesagt, wenn Herr Niersbach kandidiert, respektiere ich das absolut und bringe mich auch nicht ansatzweise ins Spiel“, erklärte der 63-Jährige. So ist die Bahn frei für Niersbach, der einen ausgezeichneten Ruf in der Fußballbranche genießt und mit der UEFA sowie der FIFA bestens vernetzt ist. „Es sind sehr viele positive Signale ausgesendet worden, die mich in meiner Entscheidung bestätigt haben. Ich habe gewaltigen Respekt vor diesem Amt“, musste Niersbach zugeben. „Aber ich bin bereit und traue es mir zu, weil ich diese gewaltige Rückendeckung bekommen habe. Ich war immer ein Mannschaftsspieler und der Präsident eines solchen Verbandes kann auch kein Solist sein.“ Kann er nicht? Genau das war dem scheidenden Präsidenten zuletzt immer wieder vorgeworfen worden. Egal ob es um Bestechungsaffären, Steuerskandale der Schiedsrichter oder technische Regeländerungen ging. Dr. Zwanziger, dem ein autoritärer Führungsstil nachgesagt wird, beharrte immer auf seinen Standpunkten. Gegenwind hatte er nicht so gerne, keine Frage. „Wolfgang Niersbach ist die beste Wahl. Er erhält meine volle Unterstützung“, betonte Zwanziger: „Ich habe an Alternativen gedacht, aber ich bin froh, dass die erste Alternative zum Tragen kommt.“
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